Mut zum NEIN-Sagen - Grenzen setzen ohne Schuldgefühle

Von links: Pfarrer Anton Schatz, Referent Franziskanerpater Christoph Kreitmeir, die Vorsitzende des Krankenpflegevereins Böhmfeld, Beate Göppert
Von links: Pfarrer Anton Schatz, Referent Franziskanerpater Christoph Kreitmeir, die Vorsitzende des Krankenpflegevereins Böhmfeld, Beate Göppert

Ein voll besetzter Pfarrsaal in Böhmfeld erwartete Franziskanerpater Christoph Kreitmeir, Seelsorger am Klinikum Ingolstadt. Die Vorsitzende des Krankenpflegevereins, Beate Göppert, begrüßte den Referenten und freute sich auf ein ansprechendes Referat. Kreitmeir selbst begrüßte besonders den Noch-Pfarrer von Böhmfeld, Anton Schatz, der auch schon zehn Jahre als Klinikseelsorger in Ingolstadt gewirkt hatte. Das Thema: Mut zum Nein sagen – Grenzen setzen ohne Schuldgefühle, interessierte auch zahlreiche Besucher aus den Nachbarorten. Als Einstieg in „ein nicht ganz leichtes Thema“ wählte er die Geschichte des Schriftstellers und Schauspielers Loriot aus Papa ante Portas, die für Erheiterung sorgte. Daraus gab es einen wichtigen und ernsten Gedankenanstoß. „Wer zu viel gibt, wird verlassen“. Er legte die Problematik des dauernden Ja-Sagens und der Konsequenzen für den Betroffenen und dessen Umfeld anhand mehrerer Praxisbeispiele auf. Grenzen sind dabei wichtig für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft.

Kreitmeir erklärte die Bedeutung von Grenzen für Kinder und Erwachsene und fand es für das tägliche Leben immer wichtig, sich selbst bewusst Grenzen zu setzen und ein Netzwerk aufzubauen, um sich das Einhalten dieser Grenzen zu erleichtern. Er ging auf die Ängste ein, die mit dem NEIN-Sagen verbunden sind und zeigte Hilfestellungen auf, mit denen er die Unterschiede des NEIN differenzierte. Bedeutend für ein entschiedenes Nein ist die eigene Wertschätzung und die des Gegenübers. Er erinnerte dazu an den Satz: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Ein klares Nein zur rechten Zeit erspart Missverständnisse, Ärger und Überforderung und schafft Klarheit, Vertrauen und Akzeptanz. Dazu lieferte der Referent eine Vielzahl von Beispielen aus seinem alltäglichen Leben. Wichtig war ihm dabei, immer aufzuzeigen, dass ein ehrliches und glaubhaftes Nein sehr oft weiterhelfen kann. Gerade wenn man mehrere Aufgaben in seinem Beruf zu erledigen hat, hilft es, immer wieder Grenzen zu setzen.

 

Am Ende fasste er das Grenzen setzen in einer Liste zusammen mit 17 Schritten zum gesunden Nein-Sagen zusammen. An erster Stelle steht dabei, dass jeder Betroffene selbst die Wahl zur eigenen Aussage hat. Um immer wieder darauf zugreifen zu können, erhielt jeder Gast dazu einen Flyer. Für seine offene, humorvolle Art gab es viel Beifall für den Referenten.